Collenberg 2013

Heuer zum 22. Mal fand am idyllischen Mainufer zwischen Miltenberg und Wertheim das Moto-Guzzi-Fest des Vereins Kupferpaste e.V. statt.

Ich bin zwar nicht seit Beginn dabei (habe erst seit ´95 eine Guzzi), aber seit 1996 fast jedes Jahr. Diese Veranstaltung darf man nicht verpassen, wenn man sich nur halbwegs zur Marke Moto Guzzi bekennt.

So auch heuer wieder, wir (Roland S., Harald S. und ich) trafen uns an der B14 kurz vor Heilsbronn um einen schnellen Weg nach Collenberg zu nehmen. Denn das Wetter war alles andere als einladend. Hatte es die Woche über noch sehr gut ausgesehen, regnete es am Freitag in Nürnberg. Der lästige Job erzwang eine relativ späte Anreise und so wollten wir nicht unnötig Zeit vergeuden und so nahmen wir die B13 bis kurz vor Würzburg und querten südlich nach Wertheim. Kurz vor Collenberg hatte man wegen Bauarbeiten die Straße gesperrt, jedoch eine kleine Umfahrung auf einem Wirtschaftsweg ermöglicht. Entgegen den lange zuvor installierten Ankündigungen, die viele nötigten einen weiteren Umweg zu nehmen.

Zeltpplatz am Main

Flugs mein Zelt aufgebaut – heuer passte die halbe Stammtischdelegation in ein Zelt, außer Sigi, der mit Katja und Sohn ja sein eigenes Familiendomizil aufgeschlagen hatte. Ein deutliches Indiz, dass das Fest bei uns wenig Anklang fand. Gut viele sind im Urlaub, der eine oder andere alternativ gebucht privat oder per Job. Einige wurden sicher auch wegen des unsicheren Wetters abgeschreckt, zu Unrecht, wie sich im Laufe des Wochenendes herausstellte. Am Samstag stieß dann noch Lutz zu uns und auch Martin aus ER als Tagesgast, so dass wir wenigstens zu siebt waren.

Anderen Stammtischen ging es ähnlich, so waren die Oberpfälzer lediglich zu dritt. Aber eine Fahne aufstellen!

Moto-Guzzi-Stammtisch Delegation

Der Freitag klang wie üblich bei Spaghetti und dem süffigen Bier aus und allzu spät wurde es bei mir nicht, war ich doch am Morgen noch in Paris. Die Nacht war dann schon noch etwas kalt, es hatte eben doch durch den Niederschlag abgekühlt. Jedenfalls deutlich zu kühl, um ohne Schlafsack zu nächtigen. Selbst mein Sommerschlafsack ist da noch zu dünn.

Am Samstag unternahmen wir (s.o.) eine Tour durch den Odenwald zum Neckar. Für Harald war die Gegend neu, ich kannte mich da schon besser aus. Jedenfalls bietet der Odenwald traumhafte Straßen jeder Kategorie – selbst Endurofahrer sollten hier zu ihrem Recht kommen. Da Roland sich mit dem Gedanken trägt, eine andere Guzzi zu kaufen, überließ ich ihm meine Norge für 30km. Im Gegenzug musste ich natürlich seine Cali EV Tour fahren. An dieser Stelle meinen Respekt an alle Cali-Fahrer. Wie könnt ihr mit der Sitzposition, dem Lenker, dem Bremspedal und vor allem der Schaltung nur zügig Motorrad fahren? Furchtbar! Gottseidank stellte sich schnell heraus, dass die Norge nichts für Roland war, viel zu sehr Vorderrad-orientiert (?) und nach vorne gebeugt (??), das geht mit der Zeit auf die Handgelenke (?????). Es wird wohl die Stelvio.

Hirschhorn am Neckar

In Michelbach, kurz vor der Abzweigung nach Erbach sah ich einen Bellagio-Fahrer, der komische Wippbewegungen mit seinem Motorrad am Straßenrand vollführte. Die Frage nach Problemen verneinte er und erkundigte sich im Gegenzug, ob wir nach Collenberg wollen. Daraufhin schloss er sich uns an. Aus Erbach heraus Richtung Amorbach (eine Traumstrecke) muss man sehen, sich vor die Autos zu plazieren, sonst geneißt man eher die Landschaft als die Kurven. Das hatten wir erfolgreich getan, wenigstens die Bellagio und ich, und ließen die Guzzen fliegen. Immer formatfüllend im Rückspiegel bleibend, erweckte der Bellagio-Fahrer langsam meine Bewunderung, denn das schaffen nicht viele.  Auf halber Strecke wird es etwas gerade und ein winziger Ort muss durchfahren werde, dort wollte ich auf meine Cali-Freunde warten und winkte ihn vorbei. Dort hat er mir allerdings eröffnet, er müsse ebenfalls auf seine Frau warten und freut sich, jemanden gefunden zu haben, der Motorrad fahren kann und den Weg weiß. Nachdem dir Truppe wieder beieinander war, holten wir uns die restlichen Kurven. Ab und an wird hier ja geblitzt, aber die Strecke ist schon ein Traum. Als er dann überholte, stellte ich erst fest, dass er noch deutliche Reserven hatte. Im Amorbach stellte er sich dann als Jens H. aus Alzey vor, der Inhaber der Fa. Dynotec, die jedem Guzzi-Fahrer sicher ein Begriff ist. Er machte gleich ein Angebot, was aus meiner Norge noch aller herauszuholen sei, dass sie unterdämpft ist, u.s.w. – Termin noch im August in Alzey, mal sehen ob das Spielgeld ausreicht.

Neuer Trend "Rat-Bike"

Der Samstag war dann wie üblich mir Essen, Trinken, Musik hören (die Best Canadian gaben ihr Bestes wie jedes Jahr). Die Musik war überraschenderweise bereits um halb zwei aus und ich erlebte das überraschenderweise auch noch.

Am Sonntag nahmen wir relativ bald den Heimweg durchs malerische Taubertal. Mittagessen bei Mario im Straßenhof und dann zügig nach Hause.

Es war ein Guzzi-Fest wie immer, außer, dass das Wetter mal wieder richtig gut war. Weder Regen, noch zu kalt oder zu heiß. Ideal zum Motorradfahren. Dieses „wie immer“ klingt zwar nicht besonders und schon gar nicht euphorisch, doch das Guzzi-Fest ist immer super. Wer das nicht glaubt fährt selbst hin. Jedes 2. WE im August – wir sehen uns.

Popeye

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