Collenberg 2014

Collenberg 2014

Ich weiß nicht exakt, wie oft wir jetzt schon zu dieser für uns Pflichtveranstaltung des MotoGuzzi-Clubs Kupferpaste pilgern. Aber von Pflicht ist bei weitem noch nichts zu spüren. Freilich, wenn das Wetter ekelhaft wäre, oder die Anfahrt hunderte Kilometer. Aber das ist nicht der Fall. Das 2. August-Wochenende ist in der Regel schön – von einigen kurzen Schauern mal abgesehen. Und die Anfahrt bietet schöne kleine Straßen und malerische Landschaft. Zudem ist die Entfernung – ist Collenberg ja noch Franken – relativ kurz. Das bietet uns die Möglichkeit, die kleinen Nebenstrecken zu nutzen und Autobahnen und größere Bundesstraßen zu meiden.

Zeltplatz

So auch dieses Jahr wieder, als mich Fred, Roland und Harald am Freitag Nachmittag von der Arbeit abgeholt hatten. Ich suchte nur kleine Straßen um über Bad Windsheim zum Main zu kommen. Jede selbst kleinere Stadt wurde umfahren. So braucht man zwar etwas länger und erwischt mal einen Wirtschaftsweg der örtlichen Agronomen, aber es ist abwechslungsreich, interessant und ja der eigentliche Zweck unseres Hobbys.

Gerstenkaltschale

Am Zeltplatz in Collenberg angekommen stellten wir unsere Textilhütten auf und genehmigten uns die ersten Gerstenkaltschalen. Sigi und Kati waren auch schon dort. Wer noch nie dort gewesen ist, dem fehlt wahrscheinlich die Vorstellungskraft über die Ausmaße dieses Guzzi-Fests, bestimmt 500 Zelte und entsprechende Anzahl an Motorrädern jeglicher Bauart. Vom Ercole mit Falcone auf dem Trailer bis zu den aktuellen Modellen.

Ercole

Zu den Übernachtungsgästen kommen noch die zahlreichen Tagesgäste. Einige, denen die Nächte im Zelt zu strapaziös sind, finden auch Unterkünfte in der Umgebung, doch die müssen natürlich lange vorher gebucht werden.

Carabinieri

Besonders kurios waren heuer Gäste aus Italien, die mit alten Carabinieri bzw. Polizia-Guzzis kamen. Und zwar nicht so wie üblich, dass sich jemand eine ausgemusterte Behördenguzzi besorgt und dann bar der hoheitlichen Zeichen damit Spaß hat, nein diese Motorräder waren voll ausgestattet, inclusive Blaulicht und Sirene – und das schärfste waren die Original-Nummernschilder, die ja spezielle für Carabinieri reserviert sind. Und ihr Auftritt war entsprechend, mit voller Light- und Soundshow sind sie in Kolonne auf den Platz gefahren, und das Beste – in authentischen Uniformen. Auf meine Frage, was die italienischen Behörden dazu sagen, wurde mir von deren großer Toleranz berichtet. Die Nummernschilder werden nur per Magnet auf die eigentlichen Zulassungskennzeichen montiert und selbstverständlich im öffentlichen Verkehr, die Blaulichter verdeckt. Ach ja und es handelt sich um einen Verein zur Pflege der historischen Behördenfahrzeuge und die Mitglieder sind ebenfalls Polizei- oder Carabinieri-Pensionäre teilweise durchaus beeindruckender Dienstgrade, die natürlich die richtigen Verbindungen haben. War jedenfalls wieder ein Highlight auf dem diesjährigen Fest.

Die Polizei auf dem Guzzi-Fest

Roland verdrückte sich am Samstag wieder, dafür kam unser anderer Roland mit dem roten Guzzi-Gespann. Martin aus Erlangen und auch unser Nürnberger Martin waren Tagesgäste. Und so waren wir mit einer durchaus sehenswerten Delegation auf der Veranstaltung vertreten. Es hilft natürlich jedem einzelnen, wenn er bekannte Gesichter sieht und Ansprechpartner hat. Denn obwohl die Guzzi-Gemeinde überschaubar ist, sind doch die anderen Festbesucher in erster Linie Fremde und werden erst nach Jahren mit der entsprechenden Zeit in diversen Foren und Mailinglisten und Besuchen auf anderen Treffen zu Bekannten.

Wir jedenfalls amüsieren uns jedes Jahr bestens und haben zwei/drei schöne Tage am Mainufer. Samstags unternahmen wir eine kleine Ausfahrt in den Spessart, wo es schönste Strecken zu erkunden galt.

Moto-Guzzi-Stammtisch Nürnberg

Am Sonntag dann das Zelt eingepackt und durchs Taubertal wieder nach Hause gefahren. Dabei kam so ein komisches Geräusch vom Vorderrad der Norge und ich vermutete (richtigerweise, wie sich später rausgestellt hatte) einen Radlagerschaden. Schadenssumme ca. 25€, die Lager in 2 Tagen von SteinDinse bekommen, die Simmerringe sind Standardteile für 3,50€ das Stück. Es war mir neu, dass Guzzi die Lager bei den neueren Typen mit Simmerringen gegen Schmutz und Feuchtigkeit von außen schützt. Meine LeMans hat das nicht. Allerdings haben deren Radlager länger gehalten – wahrscheinlich weil ich sie seltener putze.

Jedenfalls war das diesjährige Guzzifest der Kupferpaste in Collenberg am Main wieder eine super Veranstaltung und wir freuen uns auch schon auf nächstes Jahr.

Gerhard

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